Ein bißchen Geschichte über den Cão de Água Português
Ob der Wasserhund von den Phöniziern nach Rom oder durch die Römer an die Küste der Algarve gebracht wurde, ist nicht nachvollziehbar. Sicher ist, dass im antiken Rom Wasserhunde als "canis piscator" (Fischerhunde) oder "canis leo" bekannt waren. (canis leo= Löwenhund, der Schur entsprechend.
Der wohl älteste Hinweis auf die Rettung eines Menschen durch einen Portugiesischen Wasserhund ist der Bericht eines portugiesischen Mönches aus dem Jahre 1297. Dieser erzählt von einem in Seenot geratenen Fischer, der durch einen schwarzen, langhaarigen Hund, der bis zur letzten Rippe geschoren war, mit vier weissen Pfoten, einen Fleck auf der Schnauze und einem Haarbüschel am Rutenende, gerettet wurde. Die Beschreibung trifft auf den heutigen Portugiesischen Wasserhund zu!
Seine ausserordentliche Begabung sich im Wasser zu bewegen, hat ihm lange sein Leben auf den Fischerbooten gesichert. Als hart arbeitendes Besatzungsmitglied bekam auch er einen Lohn. Selbständig half er, wo Not am Mann war Netze einzuziehen, über Bord gefallene Gegenstände zurück zu holen, Botschaften von Boot zu Boot zu überbringen und schliesslich Fang und Boot zu überwachen.
Aus dieser nahen Vergangenheit hat die Rasse ihre Anpassungsfähigkeit und ihre große Arbeitsfreudigkeit mitgebracht.
Mit Beginn der Technisierung im Fischereiwesen wurde der Cão arbeitslos und starb fast aus. Durch die Zuchtarbeit von Vasco Bensaude und Dr. Antonio Cabral wurde diese Rasse Ende der 30er Jahre vor dem Aussterben gerettet. Vasco Bensaude machte sich damals auf die sehr beschwerliche Reise von Lissabon an die Algarve, um einem Fischer aus Albufeira einen imposanten Rüden mit sehr großer Mühe abzukaufen. Dies war "Leaó" - er ist der Urvater unserer heutigen Caes de Água Português, er wurde millimetergenau vermessen und nach ihm wurde der noch heute gültige F.C.I.-Standard erstellt.
Wasserhunde werden Hunde genannt, die sich für die Wasserarbeit bei Fischern und Jägern eignen. In der Hunderassen-Klassifikation des FCI (Fédération Cynologique Internationale, größter kynologischer Dachverband mit Sitz in Thuin in Belgien) sind sie in der Gruppe 8 (Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde), Sektion 3, eingeteilt. Einer der ältesten Vertreter ist eben gerade der Portugiesische Wasserhund. Auf ihn lassen sich viele Wasserhunde zurückführen u.a. der American Water Spaniel. Auch der Pudel stammt von ihm ab. Gemeinsam ist den Wasserhunden das meist dunkle gelockte Fell.
Mehr Informationen über den Cão de Água Português finden Sie in dem Buch
Portugiesischer Wasserhund (Charakter, Erziehung, Gesundheit)
von Silke Hirtz-Schmidt
Cadmos-Verlag, ISBN: 978-3-86127-877-1, www.cadmos.de
Aus dem Inhalt:
- Ursprung und Geschichte
- Charakter und Besonderheiten
- Wasserarbeit und mehr - sinnvolle Beschäftigung für den "Portie"
- Der Cão de Água Português als Familienhund
- Pflege, Ernährung und Gesundheit